"Die Farben des Islandpferdes:"
Die Grundfarben:
Die Farben entstehen durch Pigmente in den Haaren. Welche Grundfarbe ein Pferd hat, wird dadurch bestimmt, welche Pigmente der Körper produziert. rote und schwarze Pigmente können produziert werden. Die Möglichkeit rote Pigmente zu produzieren, wird in dem Farbcode als kleines "e" abgebildet (Rotfaktor). Die Fähigkeit, schwarzes Pigment zu produzieren wird mit dem großen "E" gekennzeichnet. Schwarz verhält sich dominant zu dem Rotfaktor. Sobald ein "großes" E vorhanden ist, weicht die rote Fuchsfarbe dem dunklen Pigment.
Hinzu kommt ein zweites Gen (Agouti), welches im Fell die Produktion der schwarzen Pigmente behindert, so dass der Körper eine braune Färbung bekommt. Ein Rappe wird dadurch zum Braunen. Da unterschiedliche Körperpartien unterschiedlichen Regelungen der Pigmentproduktion unterliegen, behalten Mähne und Schweif auch bei Vorhandensein des Agouti Gens (A) ihre schwarze Farbe.
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Die Aufhellung:
Ein Isabell entstehen durch die Aufhellung der Grundfarbe. Ich habe aber mal eine kleine Grafik erstellt um zu zeigen, wie sich das Creme-Gen, welches für die Aufhellung sorgt, verhält.
Erbt das Fohlen eine Kopie dieses Creme-Allels, so wird das Fell "einfach" aufgehellt. Ein Fuchs wird zu einem Palomino, ein Brauner zu einem Erdfarbenen und ein Rappe zu einem Smokey Black. Erbt das Fohlen von beiden Eltern eine Kopie des Creme-Allels, so bekommt es die "doppelte" Aufhellung. So entstehen die: Cremellos, Perlinos der Smokey Creams . Sie haben neben dem hellen Fell auch helle Augen!
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Das Windfarbgen:
Ein weiteres Gen, welches eine Aufhellung der Grundfarbe des Fells bei Pferden verursachen kann, ist das Silver-Gen (Windfarbgen).
Das Silver- Gen ist eine Mutation eines Genortes, die dem Silver-Locus oder Pmel17 bei anderen Tierarten entspricht. Das verantwortliche Gen wird mit Z dargestellt. Tatsächlich gibt es aber zwei Mutationen vom Silver-Locus (Pmel17), die dasselbe Erscheinungsbild bei Pferden bewirken können. Der Erbgang ist autosomal-dominant, d.h. bereits eine Kopie des Gens (von einem Eltertier) reicht aus, um den Phänotyp auszuprägen.
Das Silver- Gen hellt die schwarze Mähne von Braunen zu weiß auf und das schwarze Fell von Rappen zu schokoladenbraun mit hellem Langhaar. Das Gen hat keinen Einfluß auf das rote Farbpigment, lediglich die schwarz pigmentierten Stellen erscheinen heller.
Mittlerweile wird aber abgeraten zwei Windfarbene Pferde miteinander zu Verpaaren da es zu einer schwerere Form von MCOA (Augenprobleme) kommen kann. Dazu gibt es einige Studien!
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Das Scheckgen:
Es gibt 4 Gene bei Pferden, die zu Scheckungen führen können. Diese Gene unterscheiden sich stark durch ihre charakteristische Zeichnung. Es wird zwischen Tobiano und Overo Schecken unterschieden, wobei sich Overo in: Frame Overo, Splashed White und Sabino gliedern lässt. Bei den Islandpferden kommen nur zwei dieser vier Genarten vor, nämlich Tobiano Schecken und Splashed White Schecken. Noch sind die Splash White Schecken seltener zu finden als die Tobiano Schecken.
Aber kommen wir erst einmal zu den Tobiano Schecken:
Der Tobiano Schecke ist ein Pferd beliebiger Grundfarbe, das wiederum mehr oder weniger gescheckt ist.
Verpaart man zwei Tobiano Schecken miteinander, hat man eine Chance einen Reinerbigen Tobiano zu bekommen!
Der reinerbige Tobiano vererbt dann sein Scheckgen zu 100%. Für die Schecken Liebhaber natürlich ein Segen.
Splashed White ( Helmschecke):
Splashed White (Helmschecke) bezeichnet ungleichmäßige Scheckungsmuster, die vor allem durch eine extrem breite Blesse bzw. Laterne, häufig in Kombination mit blauen Augen sowie durch hochweiße Beine gekennzeichnet sind. Bisher konnten 3 Mutationen (SW1, SW2 und SW3) identifiziert werden, die Splashed White hervorrufen. Variante 1 (SW1) ist in vielen verschiedenen Pferderassen verbreitet, so z. B. beim Quarter und Paint Horse, Trakehner, Miniaturpferd, Isländer und Shetland Pony.
Bei den Isländern gibt es nur die SW1 Variante.
Reinerbige (SW1/SW1) mit Tobiano zeigen sie meist sehr ausgeprägte weiße Muster oder sind sogar vollständig weiß.
Das Splashed White wird nicht wie das Tobiano Scheckgen vererbt, das Splashed White gen muss von beiden Eltern kommen, damit das Fohlen ein Helmschecke werden kann. Sind beide Eltern reinerbige Helmschecken, wird das Fohlen immer zu 100% ein Helmschecke.
Die Reinerbigen Splashed White zeigen oftmals eine Typische Scheckung oder Abzeichen: ein große weiße Blese, zwei blaue Augen, vier hochweise Bein. Die Vergangenheit hat uns aber gezeigt das es mittlerweile auch extreme Abweichungen von dem Schema gibt wie z.b. eine schmale Blese, ein dunkles und ein Blaues Auge.
Der mischerbige (heterozygote N/SW1) Splashed White wird auch als Splashed White Carrier bezeichnet, was so viel heißt wie Splashed White Träger. Pferde die lediglich ein Splashed White Gen haben, erscheinen in der Regel einfarbig mit weißen Abzeichen an Kopf und/ oder Beinen, auch blaue Augen sind möglich. Die Abzeichen sind aber kein sicheres Zeichen für das Splash Gen, da sie auch durch andere, noch nicht erforschte Gene, entstehen können. Es gibt auch Splashed
White Carrier, welche nur kleine oder gar keine Abzeichen haben und nur einfarbig sind.
* Bitte auf Bild klicken: Dort ist eine ganz tolle Seite verlinkt, in der alles über den Helmschecken gut erklärt ist! *